Während seiner ersten Erkundungsfahrt taufte Christoph Kolumbus unser nächstes Reiseziel auf den Namen Costa Rica y Castillo de Oro (Reiche Küste und Goldene Burg) und vermutete hier die begehrten Edelmetalle. Irrtum – die gab es hier nicht. Inzwischen ist das Land der zweitgrößte Bananenexporteur der Welt, wenn auch dieser Umstand nicht zum Reichtum der Bevölkerung beigetragen hat. In der Tat ist konventioneller Bananenanbau der großen amerikanischen Konzerne ein großes ökologisches Problem, und ein Arbeiter auf einer dieser Plantagen hat keine hohe Lebenserwartung, weil er regelmäßig während seiner Arbeitszeit von einem Flugzeug aus mit Gift bespritzt wird. Von der Bananenwirtschaft bis zur Bananenrepublik hängt der Banane überall der Ruf von krummen Geschäften an. Dabei muss man unseren Bananenappetit an sich gar nicht krumm nehmen, schließlich ist die Frucht aus der Familie der Bananengewächse mit dem traumhaften Zunamen „paradisica“ äußerst nahrhaft und reich an Kalium, und sie hilft bei vielen Verdauungsproblemen. In heimischen Obstschalen liegt zumeist die sogenannte Dessertbanane, in vielen anderen Ländern ist es eher die Kochbanane. Die liegt aber nicht in der Obstschale, sondern sie schmort in Scheiben geschnitten im Fritierfett. Und warum ist die Banane nun eigentlich krumm? Nun, während die Staude wächst, wird es ihr irgendwann zu schwer, und sie kippt nach unten. Wenn sich die kleinen Früchte daran bilden, dann wachsen sie zunächst auch einfach gerade nach unten. Dann aber folgen sie der Sonne, und dazu müssen sie sich nach oben biegen.