Was hat der Wurm im Tequila verloren, und nimmt man eine Orangenscheibe zum Braunen? Antworten auf diese Fragen und Tipps zum Einkauf gibt es heute, und wir beginnen gleich mit der Antwort auf den Wurm: Gar nichts. Erstens ist es gar kein Wurm, sondern die Larve des Maguey-Schmetterlings, was auch nicht unbedingt attraktiver klingt. Zweitens ist es ein Marketing-Gag, der seit etwa fünfzig Jahren den Verkauf von Mezcal ankurbelt. In den Tequila gehört er aber nicht. Offenbar ist es ein typisch deutscher Brauch, besonders den braunen Tequila mit Orange und Zimt zu trinken. Dieses Ritual ist in Mexiko aber unbekannt. Verbreiteter ist die Sitte, Limettenscheiben und Salz in einer Schale auszulegen, etwas Salz mit der Limette aufzunehmen und am Glasrand zu verteilen. Oft wird zum jungen Tequila auch ein Glas Sangrita gereicht und Limettensaft. In dieser Reihenfolge wird es mit Genuss zum Essen getrunken, aber nicht „auf ex“ gestürzt. Echter Tequila wird, anders als sein Verwandter, der Mezcal, ausschließlich aus der blauen Agave gewonnen, genauer: aus seinem ananasförmigen Herzen. Er kommt in unterschiedlichen Qualitätsstufen in den Handel: Silver und Gold (bzw.: blanco und joven oder oro) sind junge Tequilas, die direkt nach der Destillation auf Flaschen gezogen werden. Edler sind die „Reposados“ oder „Extra añejos“ – sie reifen mindestens zwei Monate, bzw. mindestens ein Jahr in Eichenholzfässern. Solche Tequilas sollten unbedingt pur und ohne Schnickschnack genossen werden. Die besten Tequilas können sich jedem Vergleich mit guten Cognacs stellen. Trinken Sie diese deshalb auch unbedingt aus einem Cognacschwenker.