Argonauten, Abgetriebene und Abenteurer, es waren oft die Haudegen der Meere, die den Weg nach Amerika mehr oder weniger zufällig fanden. Kühne Theorien gehen sogar davon aus, dass Christoph Kolumbus nur deshalb in See stach, weil andere vor ihm den Kontinent schon erreicht und kartografiert hatten. Wir wollen manche der weniger bekannten Helden der Seefahrt vorstellen, die auf unserer Route Pionierarbeit geleistet haben und beginnen mit einigen Wikingern. Der erste Europäer, der den nordamerikanischen Kontinent zu Gesicht bekommen hat, dürfte der Wikinger Bjarne Herjulfsson gewesen sein. Er kam 986 auf der Fahrt von Island nach Grönland vom Kurs ab und berichtete später von „bewaldeten Hügeln im Westen“. Das gesichtete Land erkundete er aber nicht weiter. Nach heutigen Erkenntnissen war mit hoher Wahrscheinlichkeit Leif Eriksson der erste Europäer, der in Amerika an Land ging. Eriksson brach um das Jahr 1000 von Grönland aus auf, wo sein Vater Erik der Rote 986 die erste Siedlung gegründet hatte. Auf einer Expedition von Leifs Bruder Thorvald kam es offenbar zu einer ersten Begegnung von Indianern und Wikingern. Die Wikinger nannten die amerikanischen Ureinwohner Skraelinger („Schwächlinge“ oder „Hässliche Menschen“). Um 1020 begab sich der Wikinger Thorfinn Karlsefni nach Vinland, um dort eine Siedlung zu gründen. Nahrungsmangel und Kämpfe mit den Indianern zwangen die Wikinger dazu, Vinland nach wenigen Jahren wieder zu verlassen.